Noch nie war die Redewendung "Kleine Kinder, kleine Sorgen. Große Kinder, große Sorgen" so präsent. Das Ausmaß einer schweren Behinderung zeigt sich erst, wenn die Kinder älter und größer werden. Es tun sich immer mehr Barrieren auf, an die man früher gar nicht gedacht hat. Locker haben wir Jannis über viele Jahre überall hin und rauf getragen. Inzwischen ist Jannis  7 Jahre alt und mehrfach schwerstbehindert, er kann nicht selbstständig sitzen, krabbeln, stehen oder gehen – er ist zu 100% auf unsere Hilfe und spezielle Hilfsmittel angewiesen (Rollstuhl, Therapiestuhl, Pflegebett usw...)

Haben wir in den letzten Jahren viel in Therapien investiert, müssen wir jetzt einen Weg finden, die notwendigen Umbaumaßnahmen und die Therapien, die Jannis in seiner Entwicklung fördern, unter einen Hut zu bekommen. Um die häusliche Pflege erheblich erleichtern, müssen wir behindertengerecht umbauen.

Allerdings ist unser Häuschen alles andere als behindertengerecht. Aus Platzgründen muss das Bad vergrößert werden und für Jannis muss im Erdgeschoss ein ebenerdiger Anbau geschaffen werden. Der Bauantrag für beide Anbauten ist eingereicht.  

Los geht's mit einem Zimmertausch. Sein Kinderzimmer befindet sich bisher noch im Obergeschoss, welches nur durch eine steile, schmale Treppe erreichbar ist. Mit seiner jetzigen Größe und Gewicht wird es zunehmend schwerer ihn die Treppe hoch zu tragen. Zur Verbesserung dieser Situation, müssen wir dringend unsere Wohnräume neu organisieren, das heißt wir müssen einen Stockwerktausch vornehmen. Das Kinderzimmer und das Wohnzimmer müssen getauscht werden, um einen ebenerdigen Pflege,- Schlaf,- und Spielbereich zu schaffen. Ebenso müssen noch viele kleine Stufen und Treppen beseitigt werden.

Besondere  Lebensumstände sind nicht nur eine riesige Herausforderung und eine große finanzielle Belastung, viel mehr erfordern sie enorm viel Kraft und vor allem Mut.

Wer kann uns bei den bevorstehenden Umbau-bzw. Modernisierungsarbeiten unterstützen oder beratend zur Seite stehen? Jegliche Unterstützung, egal welcher Art, würde uns ein Stück weiterhelfen, um ein barrierefreies Wohnen zu ermöglichen.

Los geht's mit einem Zimmertausch. Mein Kinderzimmer im Obergeschoss und das Wohnzimmer im Erdgeschoss müssen getauscht werden. Ab heute gibt es bei uns kein Wohnzimmer mehr....dafür eine Baustelle mit viel Arbeit.

Jetzt geht es richtig zur Sache... Bauschutt ohne Ende, ein voller Container und viele fleißige Bauhelfer. Schwer angestaubt und knülle beenden wir den Tag.

Um in meinem neuen Zimmer eine Fußbodenheizung zu installieren, musste die gesamte Dielung und Schüttung entfernt werden. Nachdem es dem Bauschutt an den Kragen gegangen ist, wird jetzt nach und nach wieder aufgebaut. Die erste Unterbetonschicht ist gelegt. 

Für das Abschleifen und Spachteln der Wände und Decke haben wir die "Profis" rangelassen. Mit gekonnten Handgriffen ging alles Rucki Zucki. 

Und weiter geht es mit den Vorbereitungen für das Legen der Fußbodenheizung. Hier ist mein Papa ganz in seinem Element. Was so ein wenig nach dem puzzleartigen Tetrisspiel aussieht, ist das Verlegen der Styropor-Dämmung. Opi als ehemaliger Elektriker versetzt noch hier und da eine Steckdose und sorgt somit für die große Erleuchtung. 

Woche für Woche geht es voran... inzwischen liegen die Noppenplatten und Opi und Papa haben das Heizrohr in einem fachmännischen Muster verlegt. Für den Estrichbelag durften wieder die "Profis" ans Werk. Jetzt heißt es abwarten... ganze 3 Wochen muss der nun langsam aushärten.

Tatarata, der Maler war da. Wo bis vor einigen Tagen, die Wände noch in tristen grau erstrahlten, ziert nun meine ganz eigene Fototapete die Wand. Soooo schön....

Nun fehlt noch der Fussboden und die Tür.

Nachdem wir nun fast 3 Monate auf einer Baustelle gelebt haben, sehen wir endlich dem Ende entgegen. Der Fußbodenbelag wurde verlegt und letztes fehlt nur noch die Tür. Ich freu mich auf mein neues Reich.

FERTIG...wir haben es geschafft. Nachdem Opi und Papa sich beim Einbau der Schiebetür noch einmal ein paar graue Haare geholt haben, sind wir nun endlich nach 3 Monaten Umbau am Ende. Ab nun wird alles ein wenig leichter...ich muss nicht mehr die Treppe hoch getragen werden, dies bedeutet für Mama, Papa, Omi und Opi eine große Erleichterung. 

<3 Liebe ist, wenn Mama und Papa ihr Wohnzimmer für mich hergeben. 😍